Tradition trifft Moderne

Das Eisfelder Kuhschwanzfest

Jährlich findet zu Pfingsten das traditionelle „Eisfelder Kuhschwanzfest“ statt, dessen Wurzeln auf eine Musterung der wehrfähigen Männer der Stadt Eisfeld aus dem Jahre 1608 zurückgeht. Die Verteidigungseinrichtungen der mittelalterlichen Stadt sahen vor, dass jeder Bürger zwischen dem 18. und 60. Lebensjahr verpflichtet war, zum Schutz des Gemeinwesens beizutragen, an den wöchentlichen Waffenübungen teilzunehmen und für die Ausrüstung der Mannschaften einen Beitrag zu leisten.


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Als Herzog Johann Casimir von Sachsen- Coburg angesichts der sich angekündigten Kriegsgefahr zu Beginn des 17. Jahrhunderts dazu überging, die Verteidigungseinrichtungen seines kleinen Landes neu zu ordnen, berief er für den 17. Juni 1608, den dritten  Pfingstfeiertag, eine Musterung der so genannten Ausschüsse nach Eisfeld ein.  Wie die Sonneberger Zeitung 1885 berichtet, war die Bezeichnung eine boshafte  Anspielung der einstigen Residenzstadt  Hildburghausen auf das Fest der „Asfaller Hammelsäck“, bei dem die Festwagen von Ochsen und Kühen gezogen wurden.1852 wurde die Eisfelder Bürgerwehr aufgehoben und die Feuerwehr übernahm teilweise deren Aufgaben: Schutz bei Feuer- und Wassernot und nicht zuletzt die Ausgestaltung des Volksfestes, das gegen Ende des 19. Jahrhunderts einen Aufschwung erlebte und erst in dieser Zeit den Namen „Kuhschwanzfest“ erhielt. 1957/58 erstand das Kuhschwanzfest noch einmal kurz unter lebhafter Resonanz der Bevölkerung, konnte sich aber unter dem Druck der gesellschaftlichen Bedingungen nicht behaupten. Nach der Wiedervereinigung gab es in Eisfeld 1992 die ersten Ansätze für einen Umzug am dritten Pfingstfeiertag. Heute zählt das Eisfelder Kuhschwanzfest zu den größten und schönsten traditionellen Festen Thüringens und lockt jährlich tausende Besucher in die Stadt Eisfeld.


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