Da hat man gemütlich auf der Wiese gesessen oder ist barfuß durchs Gras gelaufen und am nächsten Tag das: unerträglich juckende rote Pünktchen oder Quaddeln auf der Haut. Schuld sind Grasmilben. Gut beraten ist, wer weiß, was gegen die Bisse der kleinen Spinnentiere hilft.
Grasmilben, die auch Heumilben oder Herbstgrasmilben genannt werden, leben im Boden und an Gräsern. Je nach Witterung schlüpfen die kleinen orange-roten parasitär lebenden Larven der Grasmilben im Juni oder Juli. Unzählig viele dieser Parasiten klettern bei warmem und trockenem Wetter in die Spitzen der Grashalme und warten dort auf ihre Opfer, um sich unter anderem von deren Lymphe zu ernähren. Bis in den Oktober hinein attackieren die Larven ihre Wirte und „beißen“ zu. Mit ihren Mundwerkzeugen verletzen sie die Haut, die durch den Speichel, der Enzyme zum Auflösen des Gewebes enthält, später unerträglich zu jucken beginnt. Anders als bei Mückenstichen hält der Juckreiz bis zu zwei Wochen an.
Die Parasiten sind allerdings in Europa nicht flächendeckend verbreitet. Hauptsächlich treiben sie ihr Unwesen in Südosteuropa, Frankreich und den Alpenländern. In Deutschland sind vor allem das Rheinland, Hessen und Bayern betroffen.
Wie erkennt man Grasmilbenbisse?
Wenn sich nach einem Aufenthalt auf dem Rasen oder auf einer Wiese rote Punkte oder Flecken zeigen, kann es sich um Grasmilbenbisse handeln. Tückisch: Durch das Sekret, das die Grasmilbe beim Anzapfen in die Haut absondert, kann es bis zu 24 Stunden dauern, bis die Bissstelle bemerkbar ist und ein starker Juckreiz einsetzt. Daher wird dies oft nicht mit einem Aufenthalt im Gras in Verbindung gebracht.
Nachdem die Milbenlarven von einem geeigneten Wirt vom Grashalm abgestreift wurden, suchen sie bevorzugt unbedeckte, dünne und feuchte Hautstellen auf. Daher finden sich die juckenden Flecken häufig an Füßen und Unterschenkeln, Gesicht, Händen, Armen, Beinen und in Hautfalten.
Auch Tiere werden von Grasmilben befallen und in den Wahnsinn getrieben. Sie leiden unter quälendem Juckreiz an Pfoten, Ohren, Schwanzansatz oder Schnauze. Sichtbare Symptome bei den Tieren können auch Haarausfall und Kratzwunden sein.
Mittel gegen Grasmilben
Leider gibt es kein zugelassenes Mittel gegen Grasmilben. Obwohl die Grasmilben nach kurzer Zeit wieder vom Menschen ablassen, bleiben die Symptome viel länger bestehen. Nicht kratzen! Gegen den Juckreiz helfen Gele und Salben aus der Apotheke sowie Kühlung. Sogenannte Repellentien können Grasmilbenbissen vorbeugen.
Vorbeugung als einziger Schutz
Der beste Schutz vor Grasmilben besteht darin, befallene Gebiete wie Wiesen und Weiden, auf denen sich Nutztiere aufhalten, zu meiden. Barfußlaufen auf Gras sollte vermieden werden und bei Verdacht auf Kontakt mit Grasmilben sollte so schnell wie möglich geduscht werden.
Hat man die Schädlinge im eigenen Garten, ist guter Rat teuer. Einige Maßnahmen können jedoch helfen:
- Rasen mähen und das Schnittgut entfernen ist die beste Vorbeugung, denn die Grasmilbenlarven lauern an den Spitzen der Halme.
- Füße und Beine bekleidet lassen: Gummistiefel, lange Hose, Socken über die Hose ziehen.
- Gartenarbeit in den kühleren Morgenstunden erledigen, denn die Milben mögen es warm und trocken.
- Rasen regelmäßig wässern.
Text: WetterOnline; Foto: Shutterstock