Der Buchdrucker, ein gefährlicher Fichtenschädling, ist in Ost- und Südthüringen wieder auf dem Vormarsch. Fünf Forstämter besonders betroffen
Er ist nur vier bis fünf Millimeter groß – trotzdem hält der Buchdrucker auch in diesem Jahr Waldbesitzende und Forstleute gehörig auf Trab. Seit Jahresbeginn hat er auflaufend rund zwei Millionen Festmeter Schadholz verursacht – und ein Ende ist nicht abzusehen. Der Käfer, der sich explosionsartig vermehren kann, treibt sein Unwesen bei trocken-warmen Witterungsverlauf bis weit in den September hinein. Befallsschwerpunkte sind Ostthüringen (Forstämter Schleiz, Saalfeld-Rudolstadt, Neuhaus, Gehren) und Südthüringen (Forstamt Schönbrunn), wo bislang über die Hälfte der Schadholzmenge anfiel. Allein im zurückliegenden Monat Juni hat der Buchdrucker knapp eine Million Festmeter Fichtenholz zum Absterben gebracht.
„Ursächlich ist der hohe Ausgangsbestand des Schädlings, der offensichtlich gut über den Winter kam, der trocken-kühle Mai und der trocken-heiße Juni 2023“, erläutert Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Seinen Namen hat der Schädling seinem typischen Fraßbild unter der Fichtenborke zu verdanken: Dieses erinnert an ein aufgeschlagenes Buch. Waldbesitzenden und Forstleuten bleibt nur, vom Käfer frisch befallenes Holz schnellstens einzuschlagen und aus dem Wald zu schaffen. Ansonsten fliegt die frisch geschlüpfte Käferbrut im Wald aus und befällt umliegende, noch gesunde Fichten.
Text: Horst Sproßmann; Foto: ThüringenForst