So funktioniert der Fahrradtransport ohne Probleme
Viele nutzen das schöne Wetter für einen Kurzurlaub in Deutschland – häufig mit dabei: das Fahrrad oder Pedelec. Wer die Räder nicht im Auto transportieren kann oder will, sollte auf externe Trägersysteme zurückgreifen. Hierfür eignen sich Dach- oder Heckklappenträger sowie Kupplungsträger. Worauf beim Transport mit dem Auto geachtet werden muss, erklärt der ADAC.
Dachträger
Dachträgersysteme sind die preisgünstigste Variante. Voraussetzung hierfür ist eine Dachreling oder ein vom Autohersteller empfohlenes Trägersystem. Rad und Träger dürfen dabei nicht die zulässige maximale Dachlast überschreiten. „Für Pedelecs eignet sich dieses Trägersysteme aufgrund des hohen Fahrradgewichts nur bedingt“, stellt Cornelius Blanke, Pressesprecher des ADAC Hessen-Thüringen, fest. Gerade das Be- und Entladen von Fahrrädern oder E-Bike gestaltet sich bei dieser Transportform schwieriger. Auf Grund der Ladehöhe sind zwei Personen erforderlich.
Autofahrer sollten besonders bei niedrigen Unterführungen, Brücken und Parkhäusern aufmerksam sein – schließlich erhöht sich das Fahrzeug durch die Fahrräder deutlich. Nicht immer passt es mit dem Augenmaß einwandfrei.
Kupplungsträger
Eine Alternative dazu bieten Kupplungsträger. Durch ihre Position stehen die Räder im Windschatten des Autos, was den Mehrverbrauch durch den Transport gering hält. Ebenso ist die Beladung einfach. Der Fahrzeugschwerpunkt verschiebt sich jedoch nach hinten und die Räder verschmutzen vor allem bei Nässe leicht. Vorsicht ist zudem bei der Wahl der Anhängerkupplung geboten. Durch die hohen Klemmkräfte der Befestigung eignet sich nicht jedes Modell. Die Traglast des Trägers und die Stützlast der Anhängerkupplung dürfen dabei nicht überschritten werden – vor allem beim Transport schwerer Pedelecs ist dies leicht der Fall.
Cornelius Blanke hat noch einen Tipp für Pedelec-Fahrer mit Mittelmotor: „Wenn Sie einen Kupplungsträger anschaffen wollen, achten Sie vorher darauf, ob die Räder aufgrund des breiteren Tretlagers auf den Träger passen.“
Heckklappenträger
Ebenfalls möglich ist der Transport der Räder auf einem Heckklappenträger. Diese sind einfach zu beladen und geben den Fahrrädern in der Regel einen guten Halt. Durch ihre Montage bieten sie jedoch nur eingeschränkten oder gar keinen Zugang zum Kofferraum und eignen sich nicht für jedes Fahrzeugmodell.
Räder richtig sichern
„Entfernen Sie vor Fahrtantritt alle nicht fest verbauten Teile am Fahrrad wie Tacho, Trinkflasche, Luftpumpe oder Kindersitze. Auch die Akkus von Pedelecs sollten aus Sicherheits- und Gewichtsgründen entfernt werden“, erklärt Cornelius Blanke. Anderenfalls können sich die Gegenstände während der Fahrt lösen und andere Verkehrsteilnehmer gefährden.
Für den optimalen Halt sollte das Rad zunächst mit dem Rahmen an der Trägerstange fixiert werden, danach müssen die Reifen mit Schlaufen festgezurrt werden. Schließlich sollte das Fahrrad zusätzlich mit Spanngurten gesichert werden. Die Räder dürfen seitlich jeweils höchstens 40 Zentimeter über die Schlussleuchte hinausragen. Die maximale Breite des mit Rädern beladenen Autos liegt bei 2,55 Meter.
Wenn Sie Ihre Fahrräder am Heck transportieren, dann muss diese Ladung in Italien, Spanien und Portugal mit einer Warntafel gekennzeichnet werden. Im Handel gibt es Warntafeln, die sich wenden lassen und so die jeweiligen Vorgaben bezüglich der Anzahl der Streifen erfüllen.
Fahrverhalten
Außen angebrachte Räder haben Einfluss auf das Fahrverhalten des Fahrzeugs. Je nach System erhöht sich nicht nur der Luftwiderstand und der Kraftstoffverbrauch, auch das Lenk- und Bremsverhalten kann sich spürbar verschlechtern. Ist in der Bedienungsanleitung des jeweiligen Systems nichts anderes vermerkt, empfiehlt der ADAC eine maximale Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h einzuhalten. Die Fahrräder sollten nie mit Planen abgedeckt werden, da dies den Winddruck, welcher auf den Träger wirkt, deutlich erhöhen kann.
Text, Foto: ADAC Hessen-Thüringen e.V.