Viele Niederschläge im Frühjahr, wenn auch bei kühlen Temperaturen, sind Ausgangspunkt für die diesjährige Pilzsaison
Thüringens Förster können den Pilzfreunden dieses Jahr vorsichtig Hoffnung machen. Denn die Weichen für das Pilzjahr werden im Frühjahr gestellt, wenn sich das Pilzmycel im Boden entwickelt. Dieses watteartige, fädige, größtenteils unterirdische Pilzgeflecht braucht eine gute Wasserversorgung. Dieses Wasser geben die Pilze an die Bäume weiter, mit denen sie in Gemeinschaft (Symbiose) leben. Im Gegenzug liefern die Bäume Zucker, den die Pilze nicht selbst bilden können. Fehlt Wasser im Boden, fehlt den Pilzen in Folge Zucker, schlechte Bedingungen für das Pilzwachstum. Die vergangenen Monate März und April, waren überdurchschnittlich niederschlagsreich, der Mai hingegen kühltrocken. „Das Pilzmycel fand insofern in diesem Frühjahr genügend Bodenwasser zum Wachstum vor“, so Jörn Ripken, ThüringenForst-Vorstand. Der bisherige Witterungsverlauf gibt der Hoffnung Auftrieb, in eine gute herbstliche Pilzsammelsaison zu starten. Schon jetzt war in vielen Regionen Thüringens die Ernte von Speise-Morcheln sehr erfolgreich. Mitte Juni dürften erste Steinpilze zu finden sein.
Thüringen gilt wegen seiner geologischen und klimatischen Gegebenheiten als Pilz-Eldorado. Etwa 4.300 Pilzarten sind nachgewiesen, rund 300 seien davon essbar, wenige Dutzend davon werden regelmäßig als Speisepilze gesammelt. Die Hauptsammelzeit für Waldpilze ist September und Oktober, teilweise findet man schon im August Pfifferlinge und Hexenröhrlinge.
Text: Horst Sproßmann; Foto: ThüringenForst