Opernmagazin Oper! zeichnet Staatstheater Meiningen bei Gala in Amsterdam für die „beste Wiederentdeckung“ aus
Große Ehre für das Staatstheater Meiningen: Bei den Oper! Awards 2024 das Fachmagazins „Oper!“ im Opernhaus Amsterdam wurde am Montagabend die Inszenierung „Ivan IV“ in der Kategorie „Beste Wiederentdeckung“ ausgezeichnet. In der Begründung der ausschließlich aus Musikjournalisten bestehenden Jury heißt es:
„Ausgerechnet zum ersten Jahrestag des Ukrainekriegs gab es am mutigen Staatstheater Meiningen die Deutsche Erstaufführung von George Bizets Iwan der Schreckliche, oder Ivan IV. Das war schon länger geplant, machte aber Sinn, weil Regisseur Hinrich Horstkotte in einem historischen Ambiente kreativ adaptierte. Und so bekam ein spannendes, klanglich interessantes Stück, für das die Operngeschichte bisher wenig übrig hatte, eine ganz neue Dringlichkeit. Einige Minuten Musik erlebten dabei zudem ihre Uraufführung – was wieder einmal zeigt, wie neugierig man gerade in der vermeintlichen Provinz ist.“
„Außerordentliches Stück Operngeschichte“
Intendant und Operndirektor Jens Neundorff von Enzberg zeigte sich bei der Übergabe des Preises durch Laudator und Musikkritiker Manual Brug hoch erfreut: „Bedanken möchte ich mich bei der Jury und vor allem bei Georges Bizet, der uns diese wunderbare und wichtige Oper geschenkt hat, die wir in einer Zeit uraufgeführt haben, in der die Realität von der Fiktion überholt wurde.“ Weiter: „Ich möchte mich ebenso beim Staatstheater Meiningen für die Realisierung bedanken und ganz besonders bei Regisseur und Ausstatter Hinrich Horstkotte, der diese Ausgrabung konsequent unaufgeregt und sehr phantasievoll auf die Bühne gebracht hat. Ich wünsche diesem außerordentlichen Stück Operngeschichte viele gute und diskussionswürdige Aufführungen.“
Das Unbekannte und Ungewöhnliche zeigen
Georges Bizets erstmals vollständig szenisch aufgeführte Grand Opera über den russischen Zaren Ivan IV. kam am 24. Februar 2023 am Staatstheater Meiningen zur Deutschen Erstaufführung. Für Regie wie Ausstattung zeichnete Hinrich Horstkotte verantwortlich. Seine Inszenierung von „Ivan IV“ wurde zuvor bereits in mehreren Kritikerumfragen zur Spielzeit 2022/2023 lobend herausgestellt.
Neben bekannten Werken immer wieder auch das Unbekannte, das Ungewöhnliche zu zeigen, ist eine Linie, die Intendant Jens Neundorff von Enzberg mittlerweile in der dritten Spielzeit am Staatstheater Meiningen verfolgt – mit einem großen Zuspruch seitens der Zuschauer wie auch des überregionalen Feuilletons. Das begann 2021 mit Händels „Amadigi di Gaula“ – übrigens auch inszeniert und ausgestattet von Hinrich Horstkotte –, setzte sich mit den Wiederentdeckungen von „Santa Chiara“ und „Ivan IV“ fort und wird auch in dieser Spielzeit mit Wagners selten gespieltem Jugendwerk „Die Feen“ und der Uraufführung des Opernauftragswerks „Gespenster“ (Uraufführung: 23.02.2024) weitergeführt.
Text: Staatstheater Meiningen; Foto: Christina Iberl