Der Schauspieler Renatus Scheibe ist tot

Mit großer Traurigkeit und Bestürzung müssen wir den Tod unseres Kollegen Renatus Scheibe mitteilen. Seit der Spielzeit 2006/2007 gehörte Renatus Scheibe zum Schauspielensemble des Staatstheaters Meiningen. Er verstarb plötzlich und unerwartet Ende Juli.


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DRK Suhl

 


Intendant Jens Neundorff von Enzberg: „Total geschockt habe ich vom überraschenden Tod unseres Schauspielkollegen Renatus Scheibe erfahren. Ich habe Renatus Scheibe als einen intelligenten und interessanten Schauspieler kennengelernt, der sich mit allen Rollen intensiv auseinandersetzte und im Staatstheater wie beim Publikum sehr geschätzt wurde. Gerade seine lange Zugehörigkeit zum Haus gibt Ausdruck davon, wie sehr er Meiningen und seinem Theater verbunden war. Sein plötzlicher Tod reißt eine große Lücke in unser Ensemble.“

Einen großen persönlichen Erfolg konnte Renatus Scheibe in der gerade beendeten Spielzeit in der Rolle des Generals in „Alte Sorgen“ verbuchen, der von Presse und Publikum hochgelobten Uraufführung von Maria Milisavljevic. Sein komödiantisches Talent stellte er als Tobias Rülps in der Neuinszenierung von Shakespeares „Was ihr wollt“ (2022/2023) unter Beweis. Der Oronte in Molières Charakterkomödie „Der Menschenfeind“ war seine letzte Bühnenrolle, mit ihr wäre er ab September wieder im Großen Haus zu erleben gewesen.


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Frühlingsbote

 


Renatus Scheibe, geboren und aufgewachsen im südbadischen Kenzingen, absolvierte nach dem Abitur die Schauspielausbildung am Mozarteum in Salzburg und an der Schauspielschule Bochum, wo er 1989 am Schauspielhaus sein erstes Engagement antrat. Es folgten Engagements an der Württembergischen Landesbühne Esslingen und am Staatstheater Braunschweig, bis ihn 1997 Ansgar Haag für das Ulmer Theater verpflichten konnte. Zur Spielzeit 2006/2007 wechselte er mit der Intendanz Ansgar Haags nach Meiningen, wo er sowohl in Schauspiel- als auch Musiktheaterproduktionen zu sehen war. So spielte er unter anderem Jago in „Othello“, Gottschalk in „Das Käthchen von Heilbronn“, Bernardo in „West Side Story“, Leopold im „Weißen Rössl“, Jake in „Blues Brothers“ oder König Peter in „Leonce und Lena“.

Neben seiner Arbeit als Schauspieler, die auch Eigenproduktionen wie „Die Pille ist an allem Schuld“ umfasst, war Renatus Scheibe als Komponist und Autor für Bühnenmusiken sowie als Sprecher tätig.

Foto: Christina Iberl