Der Deutsche Medailleurpreis 2023
Seit 2006 vergeben die Deutsche Gesellschaft für Medaillenkunst e. V. (DGMK) und die Stadt Suhl (Thüringen) gemeinsam den
Deutschen Medailleurpreis
Der Deutsche Medailleurpreis ist der erste kuratierte nationale Kunstpreis für eine zeitgenössische Kunstmedaille. Ziel des Preises ist die Auszeichnung einer in künstlerischer und technischer Hinsicht besonders qualitätvoll gestalteten und ausgeführten Medaille. Die Auslober beabsichtigen, die öffentliche Wahrnehmung und Wertschätzung dieser Kunstgattung zu erhöhen sowie für das gestalterische und technische Qualitätsbewusstsein Impulse zu geben.
Bisherige Preisträgerinnen und Preisträger sind u. a. Peter-Götz Güttler, Dresden, mit der Medaille „Tsunami“ (2006), Professor Hubertus von Pilgrim, München-Pullach, mit der Arbeit „Löwe und Maus“ (2012) und Rossen Andreev, Halle mit seiner Münster-Medaille, 2020.
Der Deutsche Medailleurpreis wird aus dem erweiterten deutschen FIDEM-Beitrag im zweijährigen Rhythmus ausgewählt. Die FIDEM, die „Fédération Internationale de la Médaille d’Art“, ist die Internationale Medaillengesellschaft, die alle zwei Jahre die zeitgenössische Medaillenkunst der Mitgliedsländer im Rahmen ihres Kongresses vorstellt. Im Oktober 2023 wird dies in Florenz geschehen.
Am 9. November 2022 tagte die Jury des Deutschen Medailleurpreises in der Staatlichen Münzsammlung München. Unter Vorsitz des deutschen FIDEM-Delegierten und Ersten Vorsitzenden der DGMK, Herrn Dr. Martin Hirsch, Leiter der Staatlichen Münzsammlung München, hat eine hochkarätige Jury sowohl den deutschen FIDEM-Beitrag für Florenz als auch den Deutschen Medailleurpreis 2023 ausgewählt.
Für den FIDEM-Beitrag wurden insgesamt 30 Arbeiten aus 71 Beiträgen von 29 Künstlerinnen und Künstlern ausgewählt. Diese Medaillen sind im Oktober 2023 in Florenz als deutscher Länderbeitrag zu sehen.
Aus diesen Beiträgen wurden die Top Ten und der Deutsche Medailleurpreis 2023 juriert. Preisträger des Deutschen Medailleurpreises 2023 ist Carsten Theumer, Halle mit seiner Medaille „Aufbruch“.
Die Medaille behandelt mit eindrücklichen Bildern auf der Vorder- und Rückseite den Protest der iranischen Frauen im Jahr 2022 gegen die Einschränkung von Frauenrechten. Die Vorderseite zeigt einen Männerkopf mit den Attributen eines islamischen Rechts- und Religionsgelehrten (Bart und Turban), um den sich einzelne (Frauen) Hände mit abgeschnittenen Haarsträhnen reihen. Die Rückseite nimmt Bezug auf die alte Staatsflagge des Iran, in der bis zur Islamischen Revolution von 1979 das Symbol des Löwen mit Schwert vor aufgehender Sonne zu sehen war. Ein kleines Mädchen, reitet den Löwen, hat ihn also gebändigt. Das Kopftuch ist um die Spitze des Schwertes gebunden und „entschärft“ dieses somit. Die offenen Haare stehen in einem borstigen Strahlenkranz in die Höhe und geben ein Bild der Hoffnung und Zukunft für die Frauen des Landes.
Die Jury entschied sich vor allem für diese Medaille, weil ihre bildhauerische Qualität, der Zeitbezug, die saubere technische Ausführung, ihre Originalität und der Kontext von Vorder- und Rückseite der vorgelegten Arbeiten überzeugte.
Die Preisverleihung mit begleitender Ausstellung findet am 29. Oktober 2023, 10 Uhr im Oberrathaussaal im Alten Rathaus in Suhl statt. Zu dieser Veranstaltung lade ich Sie herzlich ein.
Verleihung des Deutschen Medailleurpreises
Sonntag, den 29. Oktober 2023, 10 Uhr,
Oberrathaussaal im Alten Rathaus von Suhl,
Marktplatz 1
Text, Foto: Gesellschaft für Medaillenkunst e. V