Hoch WERNER bringt uns ein Stück „goldenen Oktober“ und zum Teil auch spätsommerliche Wärme. Seit Jahrhunderten haben die Bezeichnungen „goldener Oktober“ oder „goldener Herbst“ in Deutschland Tradition. Doch warum sehen die Menschen diesen Herbstmonat in einem so besonderen Licht?
Als „goldener Oktober“ wird eine sonnige und milde Witterungsperiode im zweiten Monatsdrittel bezeichnet. „Golden“ heißt diese Zeit, weil sie als angenehm und schön empfunden wird, was nicht zuletzt an ihrem prächtigen Erscheinungsbild liegt.
Majestätisch, reich und golden zeigt sich die Natur noch einmal vor dem Winter: In warmem Licht tauchen die Farben der Blätter die Landschaft in ein Meer aus Gelb- und Rottönen. Dazu strahlt die Sonne in edlem Gelbgold und sanftem Rot. Ihr Licht erscheint uns im Herbst oft besonders weich und warm.
Von dieser malerisch leuchtenden und angenehmen Seite zeigt sich der Herbst dank Hoch WERNER in dieser Woche. Annika Jacob, Meteorologin bei WetterOnline, erklärt: „Am Mittwoch erwartet uns voraussichtlich der sonnigste Tag der Woche. Dazu steigen die Temperaturen im Westen und Süden außerhalb von Nebel- und Hochnebelgebieten auf über 20 Grad.
Auch in der Nordosthälfte wird es mit 14 bis 17 Grad wärmer. Ab der zweiten Wochenhälfte können sich die Temperaturen auch da der 20-Grad-Marke nähern. In den östlichen Landesteilen wird es die Woche über insgesamt am freundlichsten. Dort sind die Chancen auf längeren Sonnenschein am größten. Im Westen und Süden mischen im Verlauf auch wieder Regenwolken mit.“
Buntes Herbstlaub verstärkt den Goldton
Bereits am 12. Oktober begann in diesem Jahr die Stieleiche mit der Laubfärbung und läutete damit den phänologischen Vollherbst ein. Im Laufe des Oktobers verfärbt sich das Laub der Bäume und Pflanzen, denn mit den ersten Nachtfrösten endet die Grünphase der jungen Blätter. Damit hört die Photosynthese (Zuckerproduktion) der Pflanzen auf.
Beim Abbau des Chlorophylls treten andere Blattfarbstoffe wie das gelbe Karotin oder das rote Anthocyan in den Vordergrund – die bunte Färbung entsteht.
Scheint die im Vergleich zum Sommer tiefer stehende Sonne auf die bunten Blätter, entfaltet sich das „goldene“ Naturschauspiel in seiner ganzen Pracht. Das gelbe und rote Blattgold der Wälder reflektiert das Licht und intensiviert so den Farbeindruck.
Goldenes Licht durch den Sonnenstand
Für die „Vergoldung“ des Lichts ist der Sonnenstand entscheidend. Im Herbst steht die Sonne tiefer am Himmel und das Licht trifft in einem flacheren Winkel auf die Erde als im Sommer. Dadurch ändert sich auch die Lichtbrechung.
Vor allem bei Sonnenauf- und -untergang erscheint der Himmel dann in einem besonders satten Gold- oder Rotton.
Bevor wir das Licht zu diesen Tageszeiten wahrnehmen, hat es bereits einen langen Weg durch die Atmosphäre zurückgelegt. Dabei trifft es auf viele Staub- und Wasserteilchen, an denen es sich bricht.
Das langwellige rote und orange Licht wird dabei weniger gestreut als das kurzwellige blaue Licht der Sonnenstrahlen. Am Ende des Weges eines Sonnenstrahls, also im Auge des Betrachters, werden daher die „kalten“ Lichtanteile weitgehend herausgefiltert. Übrig bleiben die warmen Rottöne. Sie lassen die herbstliche Landschaft warm und golden erscheinen.
Durch die Brechung an Staub- und Wasserteilchen verliert das Sonnenlicht zusätzlich an Intensität. Es wird diffuser und erzeugt so den für den Herbst typischen zauberhaften Weichzeichnereffekt.
Text WetterOnline; Foto: Shutterstock