Rund 2,7 Mio. Euro würde die Sanierung des beliebten Ausflugensembles mit Gaststätte und Aussichtsturm nahe Elgersburg insgesamt kosten. Die Landesforstanstalt als Eigentümer sucht gemeinsam mit Gemeinde, Bürgern und Politik nach Lösungen
Die ThüringenForst-AöR, Eigentümerin des Hohe Warte-Turms und der gleichnamigen Gaststätte, hat zur Klärung der zukünftigen Nutzung des Ausflugsensembles ein Gutachten erstellen lassen. Demnach würden für die grundhafte Sanierung des Ensembles rund 2,7 Mio. Euro fällig. Die Summe übertrifft bei weitem den Verkehrswert der Gesamtliegenschaft – auch nach deren Sanierung. Gemeinsam mit Gemeinde, Landkreis und der Politik sucht die Landesforstanstalt jetzt nach Lösungen, wie mit dem in der Region beliebten Ausflugsziel, das sich auf rund 750 Höhenmeter mitten im Staatswald befindet, verfahren werden soll.
Bis Ende 2024 war die Hohe Warte mit einem langjährigen Pachtvertrag an die Gemeinde verpachtet. Parallel zum Auslaufen des Pachtvertrags zwischen Gemeinde und der Landesforstanstalt hatte sich der bisherige Unterpächter und Betreiber der Gaststätte entschieden, den Betrieb aus Altersgründen einzustellen und es wurde von der ThüringenForst-AöR ein Nachfolger für den fließenden Übergang gesucht. Die Suche blieb erfolglos, die Fortführung des Gaststättenbetriebs wäre nur nach umfangreichen Sanierungen und der Herstellung aktueller Standards möglich.
Der 1911 zu Ehren des Herzogs Carl-Eduard von Sachsen-Coburg und Gotha eingeweihte Turm hat bereits eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Der erste Turmbau fiel dem Sturm zum Opfer, der zweite Turmbau musste 1860 wegen Baufälligkeit nach sechs Jahren abgerissen werden. Der inzwischen dritte Turm, samt Ausflugsgaststätte hat sich schließlich zu einem beliebten Ausflugsziel und einem Identifikationsobjekt der Region entwickelt. Die Landesforstanstalt will jede Option mit den regionalen Akteuren eingehend erörtern, um ggf. eine tragfähige Lösung zu erarbeiten. Solide Wirtschaftlichkeitsabwägungen, zu denen die Landesforstanstalt gesetzlich verpflichtet ist, können jedoch nicht außer Acht gelassen werden. Ein Abriss, als betriebswirtschaftlichste Alternative, soll aus Sicht der Beteiligten möglichst verhindert werden. Viel Zeit bleibt allerdings nicht, denn das unbewirtschaftete Ensemble kostet die Landesforstanstalt jährlich bis zu 100.000 Euro Sicherungs- und Unterhaltungsmaßnahmen.
Eine erste gemeinsame Besprechung nach Erstellung des Gutachtens mit Vertretern der Gemeinde, der VG Gera/Plaue, der vor Ort engagierten Ritterschaft und dem Landtagsabgeordneten Andreas Bühl (CDU) fand Anfang Juli statt. Nach der Sommerpause ist ein Folgetermin vorgesehen.
Text: ThüringenForst; Foto: MDR