Nach längerer Pause öffnet der Suhler Blutspendedienst für Interessierte seine Türen, auch um einmal wieder die Botschaft „Spende Blut! Rette Leben!“ zu verbreiten und zur Blutspende aufzurufen. Denn in dieser Jahreszeit geht die Spendebereitschaft durch Urlaube, Ferien und sommerliche Temperaturen zurück und es wird zunehmend schwieriger, ausreichend Spenden zu bekommen. Auch sollen Millennials und andere Generationen für das Blut spenden begeistert werden. Dafür wird seit Längerem unterhaltsam und abwechslungsreich auf den Social-Media-Plattformen geworben. Mit einer Online-Challenge für Unternehmen können im Team Leben gerettet werden; Vereine können durch „Verein(t) Plasma spenden“ unterstützen und unterstützt werden. Aktionen wie „Blutspenden rockt!“ oder Blutspende-Schwalbe sind Beispiele, Spender: innen und solche, die es werden möchten, für die Blutspende zu gewinnen und zu binden. Eine institutseigene Blutspende-App mit der Möglichkeit, Termine für die Blut- und Plasmaspende zu buchen, soll noch in diesem Jahr zum Einsatz kommen. Alles Bemühungen, um auch zukünftig ausreichend wichtigen Lebenssaft zu erhalten. Denn allein die Regelmäßigkeit der treuen Boomer reicht für die Versorgung der Krankenhäuser nicht mehr aus.
Alle Blutspender und solche, die es werden wollen, können am Samstag, 28. Juni bis 15 Uhr ihr Blut für kranke und verletzte Menschen geben und mit wenig Aufwand zum Lebensretter werden. Für jede Blut- oder Plasmaspende gibt es noch ein Extra-Dankeschön sowie Verzehrgutscheine für Leckeres vom Holzkohlegrill, Kalt- und Warmgetränke, selbstgebackene Kuchen und Eis vom Eiswagen. Und für die Kinder kann mit Kinderschminken & Mehr gesorgt werden, während die Eltern ganz entspannt Blut oder Plasma spenden.
Ein geführter Blick hinter die Kulissen der Blutspende ist möglich. Um 10 Uhr, 12 Uhr und 14 Uhr erhalten Interessierte Einblicke in die Bereiche Blut- und Plasmaspende sowie Herstellung und Verarbeitung der Blutprodukte. Um 11 Uhr, 12 Uhr und 13 Uhr finden Führungen durch den Neubau des zweigeschossigen Multifunktionsgebäudes oberhalb des Mitarbeiterparkdecks statt. Mit der Standorterweiterung werden die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter: innen mobiler Außendienst, Fuhrpark und Organisation der Blutspende/ Blutspenderwerbung sowie Lagerhaltung und Logistikarbeiten nachhaltig verbessert. Anmeldungen zu den Führungen sind am Infostand oder vorab unter Telefon 03681 373-151 möglich.
Voraussetzungen für die Blut- und Plasmaspende: Spenden kann jeder Erwachsene ohne relevante Vorerkrankungen ab 18 Jahren. Mit dem Wegfall der Altersobergrenze ist das Alter kein Ausschlussgrund mehr von der Blutspende. Frauen dürfen vier Mal, Männer sechs Mal innerhalb von 12 Monaten Vollblut spenden, wobei ein Abstand von mindestens 8 Wochen zwischen zwei Spenden liegen muss. Das Spenden von Blutplasma ist bis zu 60 Mal im Kalenderjahr möglich. Vor jeder Spende werden Blutdruck, Puls und Temperatur gemessen sowie für die Spende notwendige Gesundheitsfragen geklärt. Bitte einen gültigen Personalausweis oder Reisepass mitbringen.
In Thüringen werden rund 350 Blutkonserven pro Tag benötigt. Bis zu drei Leben können pro Blutkonserve gerettet werden. Blutprodukte sind lebenswichtig. Denn es gibt immer wieder Situationen, in denen zum Überleben das Blut eines anderen Menschen gebraucht wird – sei es durch einen Verkehrsunfall, zur Behandlung einer schweren Erkrankung oder für eine lebensrettende Operation. Zwei von drei Deutschen sind mindestens einmal in ihrem Leben auf das Blut eines anderen Menschen oder daraus hergestellten Medikamenten angewiesen. Da Blutkonserven nur bis zu sieben Wochen haltbar sind, ist es wichtig, dass Menschen regelmäßig Blut spenden.
Und wofür wird eigentlich Blutplasma verwendet? Aus Blutplasma werden wertvolle Stoffe für Arzneimittel gewonnen, die zur Behandlung lebensbedrohlicher Krankheiten benötigt werden. Menschen mit einer geschwächten Immunabwehr benötigen Medikamente aus Blutplasma, weil sie nicht mit herkömmlichen Antibiotika behandelt werden können und ihr Körper ohne Unterstützung von außen keine Infektionen abwehren kann. Bei Menschen mit Blutgerinnungsstörungen kann das Blut nicht korrekt gerinnen. Das Glykoprotein Fibrinogen ist ein wichtiger Bestandteil der Blutgerinnung. Damit können schwerste Verletzungen der inneren Organe behandelt werden. Fibrinogen wird auch zum lokalen Wundverschluss eingesetzt. Auch gerissene Sehnen und Nervenstränge im neurochirurgischen Bereich lassen sich mit Fibrinkleber wieder verbinden. Das Protein Albumin wird bei schweren Verbrennungen, Trauma Patienten und in der Chirurgie eingesetzt.
Termine mobile Blutspende, Öffnungszeiten Blut- und Plasmaspendezentren www.blutspendesuhl.de
Text: Institut für Transfusionsmedizin Suhl gGmbH