Der Film „Irgendwann werden wir uns alles erzählen“ beschreibt atmosphärisch die direkte Nachwendezeit 1989/90 in der alles in der Schwebe war, niemand wusste, wohin das Land und die Menschen wandelten. Die Autorinnen erzählen eine individuelle Geschichte und doch ist sie verankert in der großen Historie, die sehr präsent in Mitteldeutschland war. „Irgendwann werden wir uns alles erzählen“ startet am 13. April im Kino.
Das Drehbuch basiert auf der literarischen Vorlage der Leipziger Autorin Daniela Krien und ist gemeinsam mit der vielfach preisgekrönten Drehbuchautorin und Filmregisseurin Emily Atef (zuletzt „Plus que jamais“ in der Reihe „Un Certain Regard“ auf den Filmfestspielen in Cannes) entstanden. Emily Atef führt auch die Regie. Der Mitteldeutsche Rundfunk unterstützt die Kinoproduktion als Koproduzent gemeinsam mit ARTE, dem SWR und dem RBB.
Zum Inhalt: Die Mauer ist bereits gefallen, die Wiedervereinigung steht noch bevor, der Sommer 1990 in der DDR ist der letzte in einem untergehenden Land. Die junge Maria wohnt gemeinsam mit ihrem Freund Johannes auf dem Hof seiner Eltern, dem Brendel-Hof. Sie ist ein zartes verträumtes Mädchen, das sich lieber mit einem Buch verkriecht, als in die Schule zu gehen. Der Brendel-Hof ist neben dem Henner-Hof der größte des Ortes. Bei Henner ist alles noch wiefrüher, der eigenbrötlerische Mann lebt dort alleine. Sein einsames Leben und seine harsche Art erregen Argwohn im Dorf, sein eigenwilliges Charisma, das auf Frauen attraktiv wirkt, macht es nicht einfacher. Maria begegnet Henner eines Tages zufällig. Eine Berührung reicht aus, um eine überwältigende Leidenschaft zwischen Maria und dem doppelt so alten, eigenwillig charismatischen Mann zu entfachen. Wie von höherer Gewalt geleitet, treibt es sie in sein Haus und seine Arme. Eine tragische Liebe in einem sich verändernden Land nimmt ihren Lauf …
In den Hauptrollen spielen Marlene Burow (Maria), Felix Kramer (Henner) und Cedric Eich (Johannes), in weiteren Rollen sind u. a. Silke Bodenbender (Marianne), Christine Schorn (Frieda), Peter Schneider (Volker), Victoria Mayer (Gisela) und Jördis Triebel (Hannah) zu sehen. Die Kamera führt Armin Dierolf. Der Film wurde in Thüringen gedreht.
„Irgendwann werden wir uns alles erzählen“ war 2022 für den Deutschen Drehbuchpreis nominiert – die wichtigste nationale Auszeichnung für Drehbuchautorinnen und Drehbuchautoren. Seine Welturaufführung feierte die MDR-Kinokoproduktion bei der diesjährigen Berlinale, wo sie im internationalen Wettbewerb lief.
Der Film ist eine Produktion der Rohfilm Factory aus Leipzig, Karsten Stöter. Die Redaktion liegt beim MDR (Meike Götz) mit ARTE (Birgit Kämper), dem SWR (Katharina Dufner) und dem RBB (Cooky Ziesche) und wurde gefördert von der MDM (Mitteldeutsche Medienförderung), der Film- und Medienstiftung NRW, dem BKM (Bundesministerium für Kultur und Medien), dem DFFF (Deutscher Filmförderfonds) und der FFA (Filmförderungsanstalt).
Text: MDR; Foto: MDR/Pandora Film/Row Pictures