Für Waldumbau und Wiederbewaldung braucht es insbesondere heimisches Saatgut. Das liefern spezielle Saatgutplantagen, besonders aber zugelassene Saatgutbestände. Der Klimawandel setzt beiden zu
Die Landesforstanstalt verfügt landesweit über etwa 24 Saatgutplantagen und mehr als 730 zugelassene Saatguterntebestände. Sie alle haben nur einen Zweck: Sie werden regelmäßig beerntet, um hochwertiges Saatgut für die meisten im Freistaat verbreiteten Baumarten zu liefern. In der betriebseigenen Forstbaumschule in Breitenworbis werden dann aus den Samen junge Bäumchen gezogen, die nachfolgend in den 24 Forstämtern für den Waldumbau und die Wiederbewaldung von Schadflächen verwendet werden. Der Klimawandel und seine Folgen für den Wald wie Dürre oder Sturm verschonen allerdings auch nicht die Saatguterntebestände. Deshalb sucht die Landesforstanstalt zum Ersatz neue Saatguterntebestände.
Was einfach klingt, zeigt im Detail einige Hürden. „Zu Saatgutbeständen können nur Waldbestände qualifiziert werden, bei denen viele Einzelbäume eine hohe Vitalität und Qualität zeigen. Mindestalter und -fläche, gerade Stammform, geringe Astigkeit, kraftvoller Zuwachs und gute Kronenentwicklung sind nur einige der Auswahlkriterien“, erläutert Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Erst wenn alle Auswahlkriterien erfüllt sind, kann der Waldbestand im Erntezulassungsregister gelistet werden. Zwar ist diese Zulassung kostenfrei für den Waldbesitzenden, er muss allerdings die Waldpflege modifizieren. Nur die besten Bäume dürfen gefördert werden, die Kronenpflege muss eine gute Blüte und Fruchtbildung zulassen. Ist dies sichergestellt, dann winken dem Waldbesitzenden Nutzungsentschädigungen je nach Saatgut und Baumart. Wer Interesse hat: Forstsaatgutberatung leisten die Experten der ThüringenForst-Zentrale in Erfurt und vom Forstlichen Forschungs- und Kompetenzzentrum in Gotha.
Text, Foto: ThüringenForst