Mehr als jeder dritte Waldbrand menschengemacht

Fahrlässigkeit und Brandstiftung sind häufige Waldbrandursachen. Jeder zweite Grund für Waldbrand nicht aufgeklärt

Thüringen erwartet ein sehr warmes Wochenende mit Temperaturen bis über 30° C. Damit steigt auch die Waldbrandgefahr im Freistaat. Die Statistiken der letzten fünf Jahre zu den Waldbrandursachen in Deutschland zeigen: Mehr als ein Drittel der Waldbrände gehen auf Fahrlässigkeit (25%) oder Brandstiftung (15 %) zurück und sind damit menschengemacht. Bei rund 50 % der Waldbrände ist die Ursache unbekannt. Natürliche Ursachen wie Blitzschlag schwanken je nach Jahreswitterungsverlauf zwischen 1 und 5 %. Sonstige Ursachen wie Munitionsentzündung oder Autounfälle tragen etwa zu 7 % bei. Für Thüringen, bislang kein klassisches Waldbrandland wie etwa Brandenburg, Niedersachsen oder Sachsen, zeigt die Statistik ein sehr ähnliches Bild. Allerdings steigt auch hier die klimawandelbedingte Waldbrandhäufigkeit. „Jeder Waldbesuchende kann dazu beitragen, dass Waldbrände erst gar nicht entstehen: In dem er etwa kein offenes Feuer in Wäldern entzündet, Grillfeuer -nur bei geringer Waldbrandgefahr- ausschließlich in ausgewiesenen Grillplätzen unterhält, auf die Verhinderung von Funkenflug achtet und das Grillfeuer auch wieder sicher löscht. Und natürlich das ganzjährige Rauchverbot im Wald beachtet“, erläutert Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Auch im Wald und auf Wiesen parkende Autos können eine Gefahr darstellen. Die im Fahrbetrieb bis zu 800° C heißen Abgaskatalysatoren am Wagenboden können beim Parken auf Gras dieses entzünden und damit Waldbrände auslösen. Auch von einer längeren Bergabfahrt heißgelaufene Scheibenbremsen moderner Mountainbikes können einen Waldbrand verursachen, wenn sie achtlos ins trockene Gras geworfen werden.


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Geringe Gefahr geht hingegen von Glasflaschen oder Glasscherben aus: In wissenschaftlichen Versuchen konnte zwischenzeitlich nachgewiesen werden, dass der Brennglaseffekt zu gering ist, um trockenes Gras zu entzünden. Gleichwohl sollten Waldbesuchende alle mitgebrachten Verpackungsutensilien im Rucksack auch wieder mit nach Hause nehmen.

Text: Dr. Horst Sproßmann


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